Woche 1: Slowakei – Alte Burgen und romantische Wälder

Unsere „Große Karpaten-Radtour“: Von der Wiener Reichsbrücke (Donauinsel) bis zum Eisernen Tor – 2.300 km über Europas längsten Mountainbike- und Trekkingbike-Trail.

Am 14. Juli um 10 Uhr. Wir brechen zu unserer Rad-Tour durch die Karpaten auf und werden 2.300 km zurücklegen: von Wien/Reichsbrücke durch die Slowakei, die Ukraine sowie durch Rumänien – bis nach Drobeta Turnu Severin, der alten Römerstadt an der rumänisch-serbischen Grenze. Wie immer (also auch schon auf der „Great Divide“ durch die Rocky Mountains) sind wir auf einem Tandem-Bike samt Gelände-gängigem Anhänger fürs Gepäck unterwegs. Apropos Gepäck: Wir führen ca 20 Kilogramm mit uns – Kleidung selbstverständlich, aber auch Werkzeug (man weiß ja nie) und ein Zelt samt Schlafsack und Matten für den Fall, dass wir kein Quartier in einem Hotel oder einer Pension bekommen. Für die 2.300 km lange Rad-Tour haben wir 29 Etappen eingeplant, also 29 Rad-Tage (nur wenige Ruhetage) bis nach Drobeta Turnu Severin am Eisernen Tor. Pro Tag legen wir 60 bis 100 Kilometer zurück und bis zu 1.700 Höhenmeter (die sind die anstrengendsten).

Wir haben sie recherchiert: Die Karpaten-Radroute – die längste Radroute Europas.

Es ist das erste Mal, dass wir die Karpaten-Radroute, die wir selbst recherchiert, entdeckt bzw. zusammengestellt haben, auch selbst in einem Stück „abradeln“. Freunde begleiten uns auf dieser Tour – und wir sind aufgeregt!

Achtung! – Wir haben zwei Karpaten-Radrouten entwickelt: Eine für Mountainbiker (durchs Gelände, zum Teil technisch anspruchsvoll) und für Trekking-Biker (Asphalt-Straßen, Schotterwege, breite Waldwege).

Der Radtourenführer (auf Englisch) „Cycling The Great Carpathians” wird im kommenden Winter erscheinen, die deutsche Ausgabe „Auf dem Fahrrad durch die wilden Karpaten“ zu Ostern 2020.

Damit wünschen Euch ein großes Abenteuer auf dem Bike – durch unsere Karpaten!

Have Fun!

Wir freuen uns, wenn ihr uns „verfolgt“: www.radtouren-karpaten.net oder www.cycling-carpathians.net .

Die Heimreise von Drobeta Turnu Severin treten wir auf dem Donau-Radweg an.

Tag 1: Wiener Reichsbrücke nach Stupava, West-Slowakei

Es geht zuerst auf der Donauinsel, dann durch den Donau-Auen Nationalpark nach Schloss Orth. Einer sommerlichen Umleitung verdanken wir es, dass wir in das romantische Schloss Eckartsau geroutet worden sind, dem letzten „inländischen“ Wohnort Kaiser Karl I. und seiner Ehefrau Zita. Tipp: Bitte unbedingt durch den Schlosspark radeln oder flanieren und dann eine kleine Schlossbesichtigung vornehmen. Das Buffet im Innenhof des ehemaligen Jagdschlosses ist zudem vortrefflich.

Dann geht es an Schloss Niederweiden vorbei bis nach Schloss Hof, wo wir von einem heftigen Regenguss erwischt werden.

Von dort passieren wir schließlich die Grenze in die Slowakei – über eine eindrucksvolle Rad-/Fußgänger-Brücke – „Brücke der Freiheit“ – über die March nach Devinska Nova Ves.

Ziel unserer ersten Etappe ist die Stadt Stupava m Fuße der „Kleinen Karpaten“, die wir am Abend – trocken – erreichen.

Tag 2: Vom Schlosspark in Stupava nach Smolenice

Unsere Radroute startet im „englischen“ Garten der  Burg von Stupava, der heute ein beliebter Aufenthalts- und Freizeitort der Einwohner und ihrer Gäste ist.

Von da geht es weiter in die sogenannten „Kleinen Karpaten“ (Malé Karpaty), die den Beginn des Karpaten-Bogens im Westen markieren.

Nach vier Stunden harter Rad-Arbeit erreichen wir das Schloss Cerveny Kamen (sehenswert!), das seinen Ursprung im 13. Jahrhundert hat und mittlerweile von gewaltiger räumlicher Dimension ist.

Teile des Schlosses sind von Albrecht Dürer gestaltet. Tipp: Bei einem kleinen Imbiss im Innehof …. Tipp 2: Bitte die Statuen im Schlossgarten (rund ums Schloss) besichtigen!

Zielort unserer Tagesetappe ist Smolenice. Wichtig: Die Burg Smolenice, hoch am Hügel,  zumindest aus der Ferne besichtigen, das neue, hervorragende Restaurant im Stadtzentrum besuchen und: Zimmer vorreservieren! (Wir hatten alle Mühe …)

Tag 3: Von Smolenice nach Trencin.

Wunderschöne Tages-Etappe über Wiesen und Felder.

Und am Abend dann in eine der kulturell lebhaftesten und schönsten Städte der Slowakei, nach Trencin. Tipp: Am historischen Hauptplatz zu Abend essen. Tipp2: Gleich hinter den Hauptplatz, in der Pension „Panorama“ Unterkunft suchen.

Tag 4: Von Trencin nach Zilina.

Bild: Treffen mit Milan auf der Strecke nach Zilina. Er ist passionierter Radfahrer und hat auf seinem Rad schon den deutschsprachigen Raum bereist.

Tag 5: Von Zilina nach Dolny Kubin.

Eine der technisch schwierigsten Etappen bisher, weil wir eine 100 Meter-Schiebepassage im Hochwald bewältigen mussten.

Abends: Exzellentes Dinner und Übernachtung  im historischen Hotel „Kuria“.

Exkurs 1: Die Slowakei ist ein Bier-Land!

Das lässt sich jetzt schon feststellen. Untertags, wenn wir an einem Gasthof verbeikommen (und schon Bedeutendes „geleistet“ haben) trinken wir den erfrischenden alkoholfreien „Radler“ – abends ist eines (oder zwei) der hervorragenden lokalen Biersorten angesagt.

Photo: Alexas_Photos / Pixabay

Exkurs 2: Storchen-Nester in der Slowakei – Achtung: Kamera!

Photo: Alexas_Photos / Pixabay

Durch slowakische Dörfer zu radeln heißt auch immer nach oben zu blicken, um nach den Störchen samt Familien Ausschau zu halten. In Bolesov ist uns die Kamera oben neben dem Störchen-Nest aufgefallen – und bitte sehr: unter diesem Link sind die Störche in Bolesov in ihrem daily life zu betrachten: http://bociany.kiki.sk

Tag 6: Von Dolny Kubin nach Liptovsky Mikulas

Tag 7: Nach Levoca (Leutschau)

Wer noch nicht hier war, der hat was versäumt. Wir kommen nach einem 100 km-Trip in die Stadt, ein Gewitter bricht über uns herein, gleichviel: Wir erreichen den Hauptplatz der Stadt Levoca (Leutschau) – und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bauwerke aus den unterschiedlichen Epochen sind hier versammelt wie in einem Museum. 2009 wurde die Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Tag 8: Nach Presov

Spisske Hrad – Zipser Burg
Ludmila, auf ein freundliches Bier in Kluknava

Tag 9: Von Presov nach Hummene

Heute: Unvergesslich anstrengend! Die Radroute durch den Wald. Auf 80 Kilometern, weite Teile durch den Hochwald, haben wir 1.300 Höhenmeter zurückgelegt. Dafür dann aber großartige Abfahrten durch den Buchenwald auf schmalen Asphaltwegen.